Von der Sensation zur bitteren Pleite in nur sechs Minuten. Äußerst knapp verlor man den Schlager gegen SV Croatia, die an diesem Spieltag in Überform nach Eferding angereist sind.
“Also, wenn de öfter so spielen, braucht se sonst kaner mehr Hoffnungen auf den Titel machen”, lautete das Urteil nach der Partie nachdem man bis zur 85. Minute nach harter Arbeit 2:1 geführt hat, ehe man das Match noch aus der Hand gab. Aber wie es so weit kam:
Die Gäste starteten mit gewaltigem Offensivdrang. Mit hohen Bällen auf die Seiten und viel Bewegung aus der eigenen Abwehr heraus forderte man dem FCH enorme Laufarbeit ab und brachte die Defensive ordentlich ins Schwitzen. Es dauerte auch nicht lange bis dieser Sturmlauf Ergebnisse lieferte. Eine schöne Einzelaktion mit zwei einfachen Haken, gespickt mit etwas lascher Hinzenbacher Zweikampfleistung, bot dem Angreifer eine gute Schussmöglichkeit. Und seinen hohen Schuss konnte Tormann Rene Eder nicht mehr über die Latte drehen – 0:1.
Entweder ließen die Gäste aus Linz folglich ein bisschen nach oder der FCH fand etwas besser in die Partie, aber das Match entwickelte sich zu einem wahrlichen Fußballleckerbissen, der das Niveau der DSG-Liga in ein rühmliches Licht stellte. Mit guten Offensiv- aber noch besseren Defensivleistungen zeigten 22 Mann am Rasen ihre Klasse und unterhielten die rund 60 Besucher:innen im Wörther Erdbeerstadion bei bestem Fußballwetter.
Grund zum Jubeln gab es in Halbzeit 1 auch noch: Markus Jungreithmayr, der zusammen mit Bernhard Meindlhumer viele gute Angriffe über rechts hatte, brachte einen Ball scharf in den Strafraum, wo ihn ein Verteidiger an die Hand bekam – Strafstoß. Der resultierende Elfer war ein klarer Fall für Bernhard Meindlhumer, dessen Schuss aber ein nicht ganz so klarer Fall war und der Torhüter konnte den flachen Schuss fast parieren. Aber eben nur fast und es stand – zu diesem Zeitpunkt verdient –1:1.
In Halbzeit zwei bekam man mit viel Laufleistung langsam Oberhand, aber man scheiterte immer noch an der eigenen Passgenauigkeit und an einer bislang fehlerfreien kroatischen Abwehr. Erst über eine weitere Standardsituation kam man zu einem zweiten Treffer. Roland Meindlhumer haute einen Freistoß aus rund 20 Metern sehenswert in die Maschen und man führte plötzlich in diesem Spiel.
Mit ca. 25 offenen Spielminuten war das Match aber lange noch nicht entschieden. Die Gäste machten nun mehr auf, versuchten vorne Druck aufzubauen und ermöglichtem dem FCH einige gute Konter, die leider allesamt ungenutzt blieben. Das erlösende 3:1 wollte nicht fallen.
Mit nur mehr sechs Minuten auf der Uhr war man dem sensationellen Erfolg schon sehr nahe. Es folgte ein Eckball für die Gäste und dieser führte tatsächlich zum Erfolg. Der Ball flog in hohem Bogen über den Strafraum und fand einen freistehenden Angreifer, der nur mehr gemütlich einnicken musste.
Drei Minuten noch zu spielen. Auch der eine Punkt wäre noch gut für die Tabellensituation und es schien als wären beide Teams damit zufrieden. Die Kroaten schlugen die Bälle hoch auf die Stürmer und es ging kaum noch Gefahr aus. Als Michael Kaimberger im Laufduell unglücklich den kreuzenden Stürmer zu Fall brachte, gab es unverhofft aber noch einen Elfmeter, den sich die Gäste nicht nehmen ließen – 2:3.
So verlor man quasi mit dem Schlusspfiff die Partie noch und ist nun wieder punktgleich mit dem SV Croatia. Bei einem Sieg der Union Heiligenberg gegen Goldwörth könnte man wieder auf Platz 2 abrutschen. Die Liga ist also nochmal spannender geworden.